Die Bolzenschweißverfahren unterscheiden sich hinsichtlich der verwendeten Energiequelle und der Stromzufuhr. Sich aus den Prozessvariablen resultierende Risiken oder können Gefahren für die Gesundheit des Bedienpersonals ergeben. Bei der Benutzung von Bolzenschweißgeräten sind daher immer auf den Bediener, die Gerätetechnik und das Arbeitsumfeld abgestimmte Schutzmaßnahmen zu beachten.
Bolzenschweißen sollte nur durch Fachkräfte ausgeübt werden, die auf Grund ihrer fachlichen Ausbildung, Kenntnisse und Erfahrungen sowie Kenntnisse der einschlägigen Bestimmungen die ihr übertragenen Arbeiten beurteilen und mögliche Gefahren erkennen können und zur Durchführung der Arbeiten eingewiesen und befugt sind.
Maßnahmen zum Gesundheitsschutz und zur Arbeitssicherheit zum Schutz vor verfahrensbedingten Gefährdungen an Lichtbogen-Schweißarbeitsplätzen bspw. durch Strom, elektromagnetische Felder, optische Strahlung mechanische oder thermische Einwirkungen müssen immer anhand einer Arbeitsplatzbeurteilung und Bewertung erfolgen.
Beim Bolzenschweißen müssen Sie mit glühend heißen Schweißspritzern rechnen, mit einem Lichtblitz sowie speziell beim Bolzenschweißen mit Spitzenzündung mit einem lauten Knall > 90 dB (A).
Die richtige persönliche Schutzausrüstung (PSA) ist beim Umgang mit Bolzenschweißgeräten unerlässlich. Das Tragen der PSA ist wichtig, um den Bediener u.a. vor Schweißspritzern, Verbrennungen, Lärm und Strahlung zu schützen.
Zu einer vorschriftsmäßigen Schutzausrüstung zum Bolzenschweißen zählen:
Wichtig ist, dass die Arbeitsschutzkleidung geschlossen ist. Sie darf nicht mit leicht brennbaren Stoffen wie Ölen oder Fetten verunreinigt sein. Näherführende Informationen in Bezug auf die empfohlene PSA finden Sie auch in den Betriebsanleitungen der Gerätetechnik des Herstellers.
Beim Bolzenschweißen verursachen durch elektrische Leiter fließende hohe Ströme hohe elektrische und magnetische Felder, die vor allem im Bereich der Handschweißpistolen, der Schweißanordnung (z. B. Schweißkabeln) und der Schweißstromquellen auftreten können. Aufgrund der auftretenden hohen Stromstärken können dabei hohe EMF-Expositionen auftreten. Besonders gefährdete Personen im Sinne der EMF-Richtlinie sind somit
Diese Personen sollten keine Bolzenschweißgeräte bedienen oder sich in deren Nähe aufhalten. Die beim Schweißen auftretenden elektromagnetischen Felder können genannte medizinische Geräte in ihrer Funktion sowie möglicherweise den Verlauf der Schwangerschaft beeinträchtigen. Um die von elektromagnetischen Feldern ausgehende Gefährdung zu reduzieren, werden u. a. folgende Verhaltensregeln empfohlen:
Wichtig für den Umgang mit Bolzenschweißgeräten sind regelmäßige Schulungen und Sicherheitsunterweisungen. Anwender sollten immer die neuesten Sicherheitsvorschriften und -techniken kennen. Ein hohes Sicherheitsbewusstsein trägt dazu bei, Unfälle zu vermeiden. Es schützt die Gesundheit der Schweißer. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen sind Unfälle nicht ausgeschlossen. Deshalb ist es wichtig, dass der Anwender bzw. Bediener der Bolzenschweißanlage mit den grundlegenden Erste-Hilfe-Maßnahmen vertraut sind. Ein gut ausgestatteter Verbandkasten sollte immer in Reichweite sein. Bei schweren Verletzungen muss sofort professionelle medizinische Hilfe angefordert werden.
Die Sicherheit darf niemals vernachlässigt werden, wenn mit Bolzenschweißgeräten gearbeitet wird, auch wenn es sich um batterie- bzw. akkubetriebene Geräte handelt. Bolzenschweißarbeiten können sicher und effizient ausgeführt werden, wenn die richtige Schutzausrüstung verwendet, die Sicherheitsvorschriften beachtet und man sich möglicher Gefahren bewusst ist
Bolzenschweißgeräte sind ausschließlich für die gewerbliche Nutzung gebaut und konzipiert. Die Nutzung im nicht gewerblichen Bereich wird wegen fehlender Kenntnisse der angewandten Schweißtechnik und deren geltenden Normen ausdrücklich untersagt. Zur bestimmungsgemäßen Verwendung gehört auch das Beachten der Betriebsanleitung der verwendeten Schweißpistole bzw. Anlagentechnik und das Einhalten der Intervalle und Bedingungen für Prüfungen und Wartungsarbeiten am Bolzenschweißgerät und den verwendeten Komponenten. Gefahren hinsichtlich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes können bspw. durch unzureichend qualifiziertes Bedienpersonal auftreten.
Mit der Gerätetechnik und der der damit verbundenen Auswahl des Prozesses und der Umgebungsvariablen müssen begleitend Maßnahmen zur Gefährdungsreduzierung eingeleitet werden.
Verändern Sie niemals die Bolzenschweißanlage oder Teile davon, ohne eine Unbedenklichkeitsbescheinigung des Herstellers einzuholen. Andernfalls gefährden Sie sich selbst. Schwere Verletzungen oder erheblicher Sachschaden können die Folge sein. Reparaturarbeiten dürfen nur durch Fachpersonal durchgeführt werden.
Bereiten Sie den Arbeitsplatz und das Bolzenschweißgerät sachgemäß zum Schweißen vor. Prüfen Sie deshalb immer den festen Sitz der Steckverbindung. Schlechte Kontakte oder locker eingesteckte Verbindungen führen zu Beschädigungen der Steckverbindungen. Schlechte Kontakte und damit ein Erhitzen der Steckverbindungen. Beim Schweißvorgang treten starke Magnetfelder auf, die zum Schlagen der Kabel führen. Dadurch können sich die Kabel aus der Steckverbindung lösen.
Akkubetriebene Bolzenschweißgeräte bieten ein hohes Maß an Mobilität und Flexibilität, erfordern aber auch entsprechende Vorsicht. Bevor mit den Arbeiten begonnen wird, sind alle Anschlüsse zu überprüfen und der Akku auf seine einwandfreie Funktion zu kontrollieren. Vor der Verwendung ist der Akku zu überprüfen, um sicherzustellen, dass er nicht beschädigt ist. Ein beschädigter Akku kann eine Gefahr darstellen und darf daher nicht in Betrieb genommen werden. Um ein versehentliches Auslösen zu vermeiden, sollte das Gerät bei Nichtbenutzung immer ausgeschaltet sein. Bei der Lagerung der Batterien ist darauf zu achten, dass sie vor extremen Temperaturen und Feuchtigkeit geschützt sind.
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sind am Arbeitsplatz ist sowohl in der Werkstatt als auch auf Baustellen von entscheidender Bedeutung. Hier gilt es insbesondere auf Gefahren zu achten, die durch Stromschlag, den Lichtbogen, durch unter Spannung stehende Bauteile, elektromagnetische Felder und durch den Prozess entstehen wie bspw. Temperatur und Lärm.
Kennzeichnen Sie den Arbeitsplatz entsprechend mit den vorgeschriebenen Verbots-, Gebots- und Hinweisschildern oder Handlungsanweisungen.
Grundsätzlich gilt, dass der Arbeitsbereich frei von brennbaren Materialien sein muss. Die Nichteinhaltung der Brandschutzmaßnahmen am Arbeitsplatz ist häufig Ursache für das Entstehen von Bränden. Schweißen Sie niemals in explosionsgefährdeten Räumen und niemals an Hohlkörpern (Behälter), die gesundheitsschädliche Stoffe enthalten, oder Stoffe enthalten, die Brände, Verpuffungen bzw. Explosionen entwickeln können. Führen Sie derartige Arbeiten niemals aus, wenn Sie nicht speziell dafür ausgebildet wurden.
Entfernen Sie daher alle brennbaren Gegenstände und Flüssigkeiten aus der Umgebung des Arbeitsplatzes, bevor Sie mit dem Schweißen beginnen.
Schweißen Sie in ausreichendem Abstand zu brennbaren Materialien oder Flüssigkeiten. Wählen Sie den Sicherheitsabstand so groß, dass keine Gefahren durch Schweißspritzer entstehen können. Oft unterschätzen Beschäftigte die Gefahr durch Funken und schmelzflüssige Partikel bei der Arbeit, die mehreren Meter weit fliegen können. Stellen Sie vor Beginn Ihrer Arbeiten einen für die Umgebung geeigneten Feuerlöscher bereit.
Achten Sie darauf, dass sich im Arbeitsbereich oder in dessen Nähe keine Einrichtungen oder Apparaturen befinden, die empfindlich gegen Schweißspritzer sind und entfernen Sie diese ggf.
Zur Abführung der beim Bolzenschweißen entstehenden Dämpfe und Gase, die gesundheitliche Folgen haben können, ist eine gute Belüftung erforderlich. Der erste Schritt ist auch hier eine Beurteilung der Gefahrstoffsituation und Exposition an Schweißarbeitsplätzen sowie eine lüftungstechnische Beratung zu Maßnahmen der Gefahrstoffbeseitigung, auch in Zusammenarbeit mit Ihrer Fachkraft zur Arbeitssicherheit oder Ihrer Berufsgenossenschaft.
Insbesondere beim Schweißen von CrNi-Stählen können speziell bei konventionellen MSG-Schweißverfahren gesundheitsgefährdende Partikel freigesetzt werden (TRGS 528). Aufgrund der kurzen Schweißzeit und damit Einwirkzeit sind die beim Bolzenschweißen auftretenden Expositionsdaten vor Cr- / Ni-Verbindungen nach TRGS 528 nicht relevant. Die Emissionen sind deutlich unter denen konventioneller Schweißverfahren. So gibt es bspw. keine expliziten Angaben zu über Emissionswerte zum Bolzenschweißen in der TRGS oder DGUV „Schweißrauche“. Man kann sich aber an den Werten für das Widerstandsschweißen orientieren. Zur Minimierung der Schadstoffbelastung ist ausreichende Belüftung erforderlich. Minimieren Sie dabei Gesundheitsrisiken durch die Verwendung einer zusätzlichen, auf den Arbeitsplatz und die Arbeitsplatzumgebung abgestimmte Schweißrauchabsaugung. Beachten Sie darüber hinaus Ihre Arbeitsanweisungen und Unfallverhütungsvorschriften. So vermeiden Sie Gesundheitsschäden durch Dämpfe und Schwebstoffe.
Falscher Umgang mit und unzureichende Befestigung von Schutzgasflaschen können zu schweren Verletzungen führen! Befolgen Sie daher die Hinweise des Gasherstellers und der Druckgasverordnung hinsichtlich Transport, Lagerung und Verwendung von technischen Gasen zum Bolzenschweißen. Stellen Sie die Schutzgasflasche in die dafür vorgesehene Flaschenaufnahme und sichern Sie diese fachgerecht.
z. B. Schweißarbeiten in engen Räumen und bei erhöhter elektrischer Gefährdung
Beim Schweißen unter erhöhter elektrischer Gefährdung nur Geräte mit einem Scheitelwert der Gleichspannung von 113 Volt einsetzen („S“-Zeichen)
Ein sicherer Arbeitsplatz, sichere Gerätetechnik und qualifizierte Bediener sind die Grundlagen für die erfolgreiche und unfallfreie Durchführung von Bolzenschweißarbeiten.
Und nun - jederzeit erfolgreiches, unfallfreies Arbeiten…
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