Persönliche Sicherheit und Maßnahmen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz

Beim Bolzenschweißen müssen Sie mit glühend heißen Schweißspritzern rechnen, mit einem Lichtblitz sowie speziell beim Bolzenschweißen mit Spitzenzündung mit einem lauten Knall > 90 dB (A).

Die persönliche Schutzausrüstung (PSA)

Die richtige persönliche Schutzausrüstung (PSA) ist beim Umgang mit Bolzenschweißgeräten unerlässlich. Das Tragen der PSA ist wichtig, um den Bediener u.a. vor Schweißspritzern, Verbrennungen, Lärm und Strahlung zu schützen.

Zu einer vorschriftsmäßigen Schutzausrüstung zum Bolzenschweißen zählen:

  • Schutzhandschuhe gemäß der geltenden Normung
  • nichtbrennbare Kleidung (DIN EN ISO 11611)
  • eine Schutzschürze über Ihrer Kleidung
  • einen Kapsel-Gehörschutz
  • einen Kopfschutz beim Überkopfschweißen
  • Sicherheitsschuhe
  • eine Schutzbrille mit Sichtscheibe der Schutzstufe 2

Wichtig ist, dass die Arbeitsschutzkleidung geschlossen ist. Sie darf nicht mit leicht brennbaren Stoffen wie Ölen oder Fetten verunreinigt sein. Näherführende Informationen in Bezug auf die empfohlene PSA finden Sie auch in den Betriebsanleitungen der Gerätetechnik des Herstellers.

Gefährdung durch elektromagnetische Felder (EMF)

Beim Bolzenschweißen verursachen durch elektrische Leiter fließende hohe Ströme hohe elektrische und magnetische Felder, die vor allem im Bereich der Handschweißpistolen, der Schweißanordnung (z. B. Schweißkabeln) und der Schweißstromquellen auftreten können. Aufgrund der auftretenden hohen Stromstärken können dabei hohe EMF-Expositionen auftreten. Besonders gefährdete Personen im Sinne der EMF-Richtlinie sind somit

  • Arbeitnehmer mit aktiven implantierten medizinischen Geräten (Herzschrittmacher),
  • Arbeitnehmer mit passiven implantierten medizinischen Geräten, die Metall enthalten
  • Arbeitnehmer mit am Körper getragenen medizinischen Geräten
  • Schwangere Arbeitnehmerinnen.

Diese Personen sollten keine Bolzenschweißgeräte bedienen oder sich in deren Nähe aufhalten. Die beim Schweißen auftretenden elektromagnetischen Felder können genannte medizinische Geräte in ihrer Funktion sowie möglicherweise den Verlauf der Schwangerschaft beeinträchtigen. Um die von elektromagnetischen Feldern ausgehende Gefährdung zu reduzieren, werden u. a. folgende Verhaltensregeln empfohlen:

  • Führen Sie alle Kabel so dicht wie möglich beieinander.
  • Stellen Sie sich nicht zwischen die Schweißkabel.
  • Verlegen Sie die Kabel auf einer Seite und so weit wie möglich vom Bedienpersonal entfernt.
  • Schlingen Sie die Kabel nicht um den Körper, besonders nicht in Kopfhöhe.
  • Wickeln Sie Schweißkabel vollständig ab.
  • Stellen Sie tragbare Schweißstromquellen während des Schweißens so weit wie möglich entfernt ab.
  • Betreiben Sie Schweißstromquellen möglichst nicht in unmittelbarer Nähe zu anderen Personen, setzen Sie sich während der Arbeit nicht direkt neben die Schweißstromquelle und lehnen Sie sich nicht daran an.

Sicherheitsbewusstsein und Schulung

Wichtig für den Umgang mit Bolzenschweißgeräten sind regelmäßige Schulungen und Sicherheitsunterweisungen. Anwender sollten immer die neuesten Sicherheitsvorschriften und -techniken kennen. Ein hohes Sicherheitsbewusstsein trägt dazu bei, Unfälle zu vermeiden. Es schützt die Gesundheit der Schweißer. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen sind Unfälle nicht ausgeschlossen. Deshalb ist es wichtig, dass der Anwender bzw. Bediener der Bolzenschweißanlage mit den grundlegenden Erste-Hilfe-Maßnahmen vertraut sind. Ein gut ausgestatteter Verbandkasten sollte immer in Reichweite sein. Bei schweren Verletzungen muss sofort professionelle medizinische Hilfe angefordert werden.

Die Sicherheit darf niemals vernachlässigt werden, wenn mit Bolzenschweißgeräten gearbeitet wird, auch wenn es sich um batterie- bzw. akkubetriebene Geräte handelt. Bolzenschweißarbeiten können sicher und effizient ausgeführt werden, wenn die richtige Schutzausrüstung verwendet, die Sicherheitsvorschriften beachtet und man sich möglicher Gefahren bewusst ist