Umformen

Beim Umformen wird das Werkstück über seine Elastizitätsgrenze hinaus beansprucht und dadurch plastisch verformt. Hierbei werden folgende Verfahrensgruppen unterschieden:
  • Druckumformen nach DIN 8583 (Walzen, Freiformen, Gesenkformen, Eindrücken, Durchdrücken),
  • Zugdruckumformen nach DIN 8584 (Durchziehen, Tiefziehen, Drücken, Kragenziehen, Knickbauchen, Innenhochdruckumformen),
  • Zugumformen nach DIN 8585 (Längen, Weiten, Tiefen),
  • Biegeumformen nach DIN 8586 (mit geradliniger oder mit drehender Werkzeugbewegung),
  • Schubumformen nach DIN 8587 (Verdrehen, Verschieben).

Hinzu kommen weitere Umformverfahren wie das Wölbstrukturieren, das Krümpeln, die Hochdruck-Torsion und das Guerin-Verfahren.

Kalt- und Warmumformen

In der Blechbearbeitung wird zwischen Kaltumformen und Warmumformen unterschieden.

Beim Kaltumformen erfolgt die Formänderung deutlich unter der Rekristallisationstemperatur des Werkstoffes, meist bei Raumtemperatur. Dadurch sind höhere Umformkräfte nötig. Die durch das kalte Umformen hervorgerufenen Versetzungen und Eigenspannungen im Metallgitter bewirken neben einer Erhöhung der Härte und der Streckgrenze eine Änderung der magnetischen und elektrischen Eigenschaften. Die Anfangspermeabilität und die elektrische Leitfähigkeit verringern sich. Bei Stahl ist eine Dauermagnetisierung möglich. Weitere Vorteile des Kaltumformens sind:

  • Erreichbarkeit enger Maßtoleranzen,
  • Erhöhung der Festigkeit des Werkstoffs,
  • Verringerung der Duktilität,
  • kein Verzundern der Oberfläche.

Zu den wichtigsten Verfahren zum Kaltumformen zählen:

  • Kaltwalzen
  • Tiefziehen
  • Biegen
  • Treiben
  • Dengeln
  • Hämmern
  • Pressen

Das Warmumformen umfasst alle Umformschritte, die oberhalb der Rekristallisierungstemperatur des Werkstoffs stattfinden. Die während des Umformens ablaufende Verfestigung wird begleitet von Erholungs- und Entfestigungsprozessen im Material. Dadurch sind trotz geringer Umformkräfte hohe Umformgrade möglich. Beim Warmumformen sind folgende Punkte zu berücksichtigen:

  • schlechte Maßtoleranzen und Oberflächengüten als beim Kaltumformen,
  • verzunderte Oberflächen.

Verfahren des Warmumformens sind unter anderem:

  • Schmieden,
  • Warmwalzen,
  • Formhärten,
  • Strangpressen.