Bolzenschweißgeräte

Vor einem Kauf sollten Sie sich grundlegend technisch informieren und sich von Bolzenschweißspezialisten ausführlich beraten lassen. Bolzenschweißen zählt bekanntlich zu den Sonderschweißverfahren und da es sich prozesstechnisch von bekannten Lichtbogen-Standardschweißverfahren wie MIG/MAG unterscheidet, ist eine Internetrecherche zu möglichen Herstellern, Lieferanten, Modellen oder Kosten allein nicht zielführend.

Zuerst definieren Sie eindeutig den Verwendungszweck für das zu kaufende Bolzenschweißgerät:

• WAS – Schweißbolzen (Typ bzw. Geometrie, Durchmesser, Länge, Werkstoff,) soll
• WIE – mit welchem Bolzenschweißverfahren
• WORAUF geschweißt werden.

Welche Bolzenabmessungen (Durchmesser, Länge) sollen geschweißt werden?
Welche Blechdicken und damit verbundene Werkstoffe oder Oberflächengüten werden verarbeitet?
Welche Anforderungen werden an die Optik der Bauteilrückseite gestellt?
Steht das Gerät in der Werkstatt oder auf der Baustelle? (wichtig: IP Schutzklasse)
Soll das Gerät universell oder nur für ein bestimmtes Einsatzgebiet verwendet werden?
Stehen die erforderlichen Versorgungen (z.B. elektrische Anschlüsse, Schutzgas) ausreichend zur Verfügung?
Welche Zubehörteile (z.B. Positionierrohr) werden benötigt?

Je genauer Sie diese Fragen beantworten können, desto besser kann der Hersteller die dafür erforderliche Gerätetechnik, Ausrüstung und Zubehör und die damit verbundenen Kosten für Sie spezifizieren.

Das Schweißelement bestimmt den Schweißprozess und damit die Gerätetechnik.

Je nach verwendetem Bolzenschweißverfahren, wir unterscheiden hier zwischen Hubzündung (CD), Spitzenzündung (ARC) und Kurzzeit-Hubzündung (SC), gibt es unterschiedliche Geräteklassen.

So unterschiedlich Ihre spezifischen Anforderungen sind, so vielfältig sind auch die gerätetechnischen Umsetzungsmöglichkeiten. Es lohnt sich auch hier, dass Sie neben der Betrachtung der technischen Datenblätter, das informative Gespräch mit Ihrem Bolzenschweißspezialisten suchen.

Der Preis eines Bolzenschweißgerätes basiert prinzipiell auf den enthaltenen technischen Komponenten, der Leistungs- und Steuerungselektronik und den technischen Komponenten zur Gewährleistung der Produkt- und Gerätesicherheit.

Dahingehend erschließt sich Folgendes:

• Geräte für die Spitzenzündung sind günstiger als für die Hubzündung
  
• Manuelle Geräte sind preiswerter als Geräte, die hinsichtlich der Steuerung in Automationsanlagen eingebunden werden.

Kurz zusammengeasst: Je einfacher das Gerät ist, je weniger technischer Support aufgewendet wird, desto weniger kostet es.

Sie können Bolzenschweißgeräte über den Kundenservice bei speziellen Herstellern und Händlern mieten. Dies lohnt sich unter wirtschaftlicher Betrachtung, wenn es sich um einen einmaligen Auftrag handelt, der zeitlich eng begrenzt ist oder zur Überbrückung einer Gerätereparatur.

Die Miete eines Gerätes hat im Vergleich zum Kauf eines gebrauchten Gerätes aus dem Internet einen entscheidenden Vorteil. Sie bekommen ein technisch geprüftes Gerät inklusive Ausrüstungs- und Verschleißteile und Sie haben einen Ansprechpartner.

Bei einem Neukauf ist eine Geräteeinweisung und eine Bedienerschulung sehr wichtig (z.B. gesetzlich geregelter Bereich bzw. „Bauaufsichtliche Zulassung zum Schweißen“).

Die lokalen Händler oder Vertriebsmitarbeiter der Hersteller bieten Ihnen hierzu verschiedene Einweisungsmöglichkeiten wie Schulungen vor Ort oder Webinare und Videoanleitungen an.

Die Herstellergarantie bezieht sich prinzipiell immer auf die gesetzliche Mindestgewährleistung im Herstellungsland.

Achtung: Die Herstellergarantie – die gesetzliche Gewährleistung bezieht sich auf das Bolzenschweißgerät (Funktion und Sicherheit des Produktes), nicht auf das damit geschweißte Bauteil und die damit verbundene Qualität.