Blech

Die Bearbeitung von Blech kam in Europa ab dem Hoch- und Spätmittelalter zum Tragen. Eisenbleche wurden vor allem zum Herstellen von Ritterrüstungen verwendet. Das Walzen war zu jener Zeit noch unbekannt. Stattdessen wurden die Bleche mit Hämmern bearbeitet, bis sie die gewünschte Stärke aufwiesen.

Da die Arbeiten der Eisengewinnung bis zum jetzigen Produkt sehr aufwendig und zeitintensiv waren, waren Eisenblech ein gefragtes und teures Gut. Zudem erforderte die Blechbearbeitung ein hohes Maß an Übung und Erfahrung, da die Verarbeitung der Ausgangsmaterialien mit Hilfe einfachster Werkzeuge ausschließlich in Handarbeit erfolgte. Erst als große, durch Wasserkraft angetriebene Hämmer in die Metallverarbeitung Einzug hielten, waren deutliche Erleichterungen spürbar. Dennoch konnte die Herstellungszeit je nach Blechgröße noch immer einige Tage in Anspruch nehmen.

Während der Industriellen Revolution, die ab circa 1780 in England begann und im 19. Jahrhundert auf andere europäische Länder übersprang, entstanden die ersten Maschinen zur Metallbearbeitung. Mit diesen war es möglich, Metalle zu walzen, um Bleche herzustellen. Dadurch verkürzt sich die Fertigungszeit erheblich, während gleichzeitig der Preis sank. Da sich auch die Qualität der Bleche hinsichtlich ihrer Ebenheit und Dicke verbesserte, fanden sich schnell neue Einsatzfelder in den unterschiedlichsten Bereichen.

Heute gibt es eine Vielzahl von Verfahren zur Bearbeitung von Metallen bzw. Blechen, die sich für verschiedenste Metallwerkstoffe, Materialstärken und Formate eignen. In vielen Anwendungsfeldern wurde die einstige Handarbeit mittlerweile durch Automatisierungslösungen ersetzt.

Hufschmied in früheren Zeiten