Handpistole vs. Schweißkopf

Prinzipiell wird eine Handpistole überall dort eingesetzt, wo man das Bauteil oder Werkstück wegen seiner Form, Größe oder des Gewichtes schlecht bewegen kann. Nachteilig sind die schlechtere Positioniergenauigkeit und der direkte Einfluss des Schweißers auf das Ergebnis.

Automatik-Schweißköpfe werden einerseits bei kleinen bis großflächigen Werkstücken eingesetzt, die auf X-Y Koordinatentischen fixiert werden können. Die Zustellbewegung des Kopfes zur Schweißposition kann dann entweder über eine pneumatische oder eine motorische Z-Achse erfolgen. Automatik-Schweißköpfe können aber auch in Verbindung mit einem Schweißroboter in „dreidimensionalen“ Positionen am Bauteil verwendet werden.

Modulare Systeme, die aus X-Y-Koordinatentisch (CNC-Anlage), Leistungseinheit, Schweißkopf, Zuführeinheit (Rüttler mit Sortierer und Vereinzelner) und Zuführschlauch bestehen, sind Standardlösungen. Dabei müssen unterschiedliche Bolzengeometrien berücksichtigt werden, weil unter Anderem allein unterschiedliche Bolzendurchmesser eine jeweils entsprechende Anpassung der Ausrüstung (Automatik-Bolzenhalter, Einwurfrohr, Zuführschlauch, Rüttler) erforderlich machen.

Der Anwender muss daher sorgfältig seine Aufgaben und Anforderungen anhand der technischen Möglichkeiten – z.B. die Angaben der technischen Datenblätter (Arbeitsbereich, Taktrate, Verfahrgeschwindigkeit, Positionstoleranz, technische Modularität) prüfen und bewerten.

Hier ist es sinnvoll den späteren Lieferanten der Gerätetechnik bereits in die Produktentwicklung einzubeziehen und referenzierende Testschweißungen mit der geplanten Technik und der Konfiguration am Bauteil durchzuführen, mit der auch in der Serie gearbeitet werden soll. So können die später geforderten Produktparameter angepasst und sichergestellt werden.

Eine bestmögliche Basis zur Sicherstellung des Prozesses und der Qualität des geschweißten Produktes ist demzufolge gegeben, wenn eine Systemlösung „Prozessverantwortung = Geräte- und Anlagentechnik + Schweißelement“ durch den Hersteller / Lieferanten der Automatikanlage angeboten werden kann. Im Problemfall gibt es also nur einen Ansprechpartner für die qualitätsbeeinflussenden Kriterien Anlagentechnik / Gerätetechnik und Schweißelement.

Handpistole vs. Schweißkopf

Eine Automationslösung als Investition in die Zukunft sollte daher neben dem reinen Anlagen- oder Gerätepreis die korrespondierende Auswahl der beinhalteten Gerätetechnik und Komponenten berücksichtigen, aber insbesondere auch die Kompetenz und Erfahrung der Gerätehersteller (kundenspezifische Applikationen, Projektarbeit), sowie den technischen Support (z.B. Beratung, Schulung, Service und Leihgeräte, Kosten für Ersatz- und Verschleißteile).